Generation X, Y, Z auf dem Arbeitsmarkt

Aktualisiert am 14. Januar 2023

Generation X, Y und Z auf dem Arbeitsmarkt? Die verschiedenen Generationskohorten haben heute erhebliche soziodemografische und sozioökonomische Einflüsse auf den Arbeitsmarkt. Je nachdem, zu welcher Generation Sie gehören, verfügen Sie in der Regel über ganz spezifische typische Skills. Die eigenen Stärken und Fähigkeiten gezielt einzusetzen, ist entscheidend für die Jobsuche und kann Ihnen zu einer erfolgreichen Karriere verhelfen. In diesem Artikel erklären wir die Generationen X, Y und Z und welche Fähigkeiten die einzelnen Gruppen auf dem Arbeitsmarkt einbringen.

Generation X, Y und Z auf dem Arbeitsmarkt

Die Einteilung der Menschen in die Generationen X, Y und Z hängt von ihrem Geburtsjahr ab. Daran werden unter anderem Wertvorstellungen und Aspekte wie die Einstellung zur Arbeit festgemacht. Was in der jeweiligen Altersklasse als typisch, hip oder trendig gilt, wird allgemein als Grundsatz auf alle Personen dieser Generation übertragen. Da derzeit jedoch mehrere Generationen (Babyboomer, Gen X, Gen Y bzw. Millennials und Gen Z) auf dem Arbeitsmarkt sind, ist es wichtig, die verschiedenen Karrieremotivatoren und -merkmale dieser Gruppen zu verstehen.

Allgemein fühlen sich die heutigen Generationen mit einem entspannten Führungsstil wohler. Unternehmen, die mit den Unterschieden zwischen den Generationen angemessen umgehen können, bieten ihren Angestellten einige Vorteile. Sie können sich als Mitarbeiter*in dort frei entfalten und von Ihren Stärken profitieren. Zudem kommt Ihnen genau die Unterstützung zu, die Sie benötigen. So können Sie sich weiterentwickeln und den beruflichen Aufstieg schaffen.

Generation X

Die Generation X, kurz Gen X genannt, bezieht sich auf Menschen, die zwischen 1960 und 1980 geboren wurden. Sie stellen eine belastbare, hochgebildete und unabhängige Gruppe dar, die einen außergewöhnlichen Führungswert für eine Organisation mitbringt. Gen X ist die Kohorte nach den Babyboomern und vor der Generation Y (Millennials).

Die Gen X wuchs aufgrund der hohen Scheidungsraten und vielen Doppelverdiener-Haushalten mit minimaler Aufsicht durch Erwachsene auf. Ihre Kindheit war geprägt von der modernen Computerentwicklung und der Erforschung des Weltraums. Aus diesem Grund haben sie gelernt, unabhängig zu sein, und können in Top-Organisationen wichtige Führungsaufgaben übernehmen. Sie arbeiten sehr zielorientiert und versuchen, mit einem möglichst geringen Aufwand ein gutes Ergebnis zu erreichen.

Als Angehörige*r der Gen-X-Altersgruppe haben Sie üblicherweise definierte Ziele und bevorzugen Positionen mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Diese Gruppe macht im Vergleich zu den Millennials einen eher kleinen Teil der Bevölkerung aus. Ihre Fähigkeiten waren jedoch entscheidend für bedeutende technologische und organisatorische Entwicklungen.

Zu den Persönlichkeitsmerkmalen der Generation X gehören Folgende:

Unabhängigkeit

Die Gen X ist ebenso belastbar wie unabhängig. Der Grund dafür ist, dass sie bereits in jungen Jahren für sich selbst sorgen mussten, denn viele Eltern waren alleinerziehend oder es waren beide Elternteile berufstätig. Außerdem sind sie einfallsreich und technologisch versiert. Sie fühlen sich in Positionen wohl, die nur eine minimale Kontrolle erfordern.

Gen Xers schätzen Beziehungen und sind ausgezeichnete Teamplayer. Als Angehörige*r dieser Generation kombinieren Sie kritisches Denken und innovative Fähigkeiten, um Aufgaben fristgerecht zu erledigen. Aus diesem Grund gewähren Ihnen Ihre Arbeitgeber mehr Verantwortung bei geringerer Aufsicht und geben Ihnen Raum für Kreativität.

Technische Versiertheit

Gen X liest Zeitungen, hört Radio und sieht fern. Sie war jedoch auch die erste Generation mit Personal Computer und Zugang zum Internet. Als Teil dieser Kohorte haben Sie also den Übergang von analogen zu digitalen Computersystemen miterlebt, als die Millennials gerade die ersten Smartphones kennenlernten. In einer Arbeitsumgebung sind Sie effizient im Umgang mit technischen Geräten. Sie können sich neue Technologiefähigkeiten rasch aneignen und damit ihre Bedeutung für Arbeitgeber erhöhen.

Flexibilität

Als Teil der Generation-X-Kohorte erlebten Sie eine Zeit entscheidender gesellschaftlicher Veränderungen und Entwicklungen. Sie haben deshalb unterschiedliche Kompetenzen erworben, um sich in verschiedenen Arbeitsumgebungen zu behaupten. Dadurch haben Sie wenig bis keine Schwierigkeiten, sich an neue Rollen anzupassen, und sind in Bezug auf Technologie und wechselnde Arbeitsumfelder flexibel.

Ausgewogene Work-Life-Balance

Eine gute Work-Life-Balance gehört zu den Vorzügen einer gesunden Arbeitsumgebung. Gen Xers sind Kinder von Babyboomern, die eine schlechte Work-Life-Balance hatten. Sie haben die negativen Auswirkungen davon auf ihre Familieneinheit am eigenen Leib erfahren. Also bauten sie eine Umgebung auf, die ein gesundes Gleichgewicht zwischen Freizeit und Arbeitszeit fördert. Angehörige*r der Generation X bevorzugen Stellen mit flexiblen Arbeitszeiten, um genügend Zeit für ihre Familie und andere persönliche Aktivitäten zur Verfügung zu haben. Das macht sie zu effizienteren Arbeitskräften, die weniger zu Burn-outs neigen.

Generation Y

Die Generation Y besteht aus Menschen, die zwischen 1981 und 1994 geboren wurden. Die Zeiträume sind nicht exakt abgegrenzt, weshalb oft auch bis 1996 geborene Menschen in diese Gruppe eingeordnet werden. Alternativ werden die Angehörigen der Generation Y auch Millennials oder Digital Natives genannt. Sie sind technisch versiert, ehrgeizig und voller Selbstvertrauen. Anders als die Gen X kennen Millennials kein Leben ohne Technologie und Internet. Aus diesem Grund können sie mit fortschrittlicher Technologie viel besser umgehen als frühere Generationen.

Die Terroranschläge am 11. September 2001 und die Finanzkrisen ab 2007 waren entscheidende Momente für die Millennials. Am Arbeitsplatz legen sie Wert auf Feedback, haben hohe Erwartungen und strahlen ein Selbstbewusstsein aus, das manchmal fälschlicherweise als Arroganz ausgelegt wird. Darüber hinaus nehmen Familie und Beziehungen zu Freund*innen einen wichtigen Stellenwert für sie ein. Als Angehörige*r dieser Generation bevorzugen Sie eine Tätigkeit in Positionen, die eine gesunde Work-Life-Balance ermöglichen.

Digital Natives bleiben üblicherweise über Social-Media-Plattformen in Kontakt. Folglich generieren sie Inhalte unterwegs über Smartphones, Tablets und Laptops.

Zu den wichtigsten Merkmalen der Millennials gehören die Folgenden:

Familienfreundlichkeit

Als Angehörige*r der Generation der Millennials beziehen sich Ihre Arbeitsplatzerwartungen auf flexible Arbeitszeiten und eine starke Diversitätspolitik. Im Normalfall ziehen Sie das Familienleben der Arbeit vor. Folglich streben Sie eine noch gesündere Work-Life-Balance an als die Generation-X-Kohorte. Dies kann dazu führen, dass Sie weniger Stress ausgesetzt sind und effizienter arbeiten.

Technische Versiertheit

Als Millennial sind Sie mit Technologie aufgewachsen. Aus diesem Grund stellen Sie hohe technologische Ansprüche an den Arbeitsplatz. Sie kommen hervorragend mit technologieaffinen Arbeitsumgebungen klar, die auf den besten und modernsten Systemen basieren. Die Generation Y kann sich eine Welt ohne Internet, Mailing-Apps und Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram nicht vorstellen.

Feedback-orientiert

Die Generation Y will auf dem Laufenden gehalten werden. Millennials legen großen Wert auf hilfreiches und konstruktives Feedback, wenn sie unterdurchschnittliche Leistungen erbringen. Als Angehörige*r dieser Generation ist es für Sie wichtig, dass Arbeitgeber Ihre Bemühungen rechtzeitig anerkennen. Sie profitieren von den Mentoren- und Führungsqualitäten der Boomer (jetzt im Ruhestand) und der Gen Xers und können sich mit ihrer Unterstützung am Arbeitsplatz weiterentwickeln.

Job-Hopping

Früher widmeten viele Gen Xers ihre gesamte Karriere einem einzigen Arbeitgeber. Das hat sich bei den Millennials geändert. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängergeneration hat die Generation Y keine Angst davor, den Arbeitsplatz zu wechseln. Dadurch haben Digital Natives eine höhere Chance, ihre Karriere auszubauen. Sie sammeln dabei vielfältige Berufserfahrung bei verschiedenen Arbeitgebern. Achten Sie darauf, dass Ihr mehrfacher Jobwechsel von Personalverantwortlichen nicht als mangelndes Durchhaltevermögen eingestuft wird, sondern vielmehr als das Streben nach einer erfüllenden Tätigkeit und dem Wunsch nach mehr Erfahrung und Wissen.

Unternehmergeist

Millennials wird manchmal nachgesagt, dass sie Dinge gerne selbst erledigen. Ihr hohes Maß an Technologienutzung sorgt dafür, dass sie mit der ganzen Welt verbunden sind und über die unterschiedlichsten unternehmerischen Möglichkeiten Bescheid wissen. Sie gestalten von Natur aus gerne ihren eigenen Arbeitsstil, indem sie sich selbstständig machen. In Anstellungen fallen sie durch ein hohes Engagement und Motivation auf.

Mehr erfahren: Generation Y: So ticken Millennials

Generation Z

Die Generation Z, oder Gen Zers, ist die demografische Kohorte mit Personen, die zwischen 1996 und den frühen 2000er-Jahren geboren wurden. Ein großer Teil steht noch mitten im Studium oder befindet sich kurz vor dem Berufseinstieg. Die Generation Z unterscheidet sich in Bezug auf die Erwartungen an den Arbeitsplatz stark von den Millennials. Sie achten weniger auf Einkommen und Markenreputation, sondern legen mehr Wert auf ihr persönliches Wohlbefinden und ihre Work-Life-Balance.

Jobvorteile wie flexible Arbeitszeiten, freie Tage für psychische Gesundheit und bezahlte Freizeit zählen zu den Vergünstigungen, die Gen Zers von ihren Arbeitsplätzen erwarten. Als Angehörige*r dieser Generation fühlen Sie sich in Unternehmen wohl, die auf eine moderne Unternehmenskultur mit flexiblen Arbeitsbedingungen setzen.

Ebenso wie die Generationen davor haben auch die Menschen der Gen-Z-Kohorte ihre ganz eigenen Erwartungen an den Arbeitsmarkt. Sie sind mehr als jede andere Generation an virtuelle Räume und intelligente Geräte gewöhnt. Die Gen Zers sind nicht nur flexibel, sondern sind Veränderungen gegenüber allgemein positiv eingestellt.

Persönlichkeitsmerkmale von Generation Z:

Affinität zur Technologie

Als Kinder der Gen Xers und Millennials sind die Gen Zers technisch äußerst versiert. Sie fühlen sich wohl in Unternehmen, die eine ähnliche Entwicklungsgeschwindigkeit wie das äußere Umfeld annehmen. Diversität ist das Schlagwort für die Generation-Z-Demografie. Darüber hinaus kommen diese jungen Menschen gut mit den Führungsfähigkeiten der Boomer, Gen Xers und Millennials aus und können so selbst zu besseren Führungskräften werden.

Sie leben im Internet

So wie Millennials es in bestimmten Zeiten schwer hatten, bleibt die COVID-19-Pandemie ein zentrales Ereignis im Leben unserer jüngsten Generation. Die Gen Z ist besser in der Lage, mit drastischen Veränderungen umzugehen, nutzt das Internet in größerem Ausmaß und vertraut dieser Informationsquelle auch stärker. Sie schenkt jenen Onlineplattformen mehr Aufmerksamkeit, die ihnen das liefern, was sie wollen.

Konzentration auf Finanz-, Tech- und Gesundheitsbranche

Branchen wie Bildung, Fertigung und Einzelhandel sind für die Gen Z am wenigsten attraktiv. Sie bevorzugen eher Jobs in der Finanz-, Tech- und Gesundheitsbranche. Noch wichtiger sind für die Gen Z Positionen, in denen sie von unterwegs aus arbeiten können. Auch Ortsunabhängigkeit und flexible Arbeitsformen, z. B. Remote Work, sind für die Gen Z wichtig.

Mehr erfahren: Wer ist die Generation Z?

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