Neues Jahr, neue Einstellungswelle – und wahrscheinlich suchen Sie auch nach neuen Mitarbeitern der Generation Z. Diese Generation an Digital Natives ist aktuell die jüngste Generation unter den Erwerbstätigen und umfasst 61 Millionen potenzielle neue Mitarbeiter. Bis 2020 werden voraussichtlich 36 % aller Erwerbstätigen der Generation Z angehören. Aber wie gewinnen Sie diese Generation für Ihr Unternehmen?

Zunächst sollten Sie auf keinen Fall denselben Mythen über diese Generation Beachtung schenken wie bei den Millennials. Die Millennials machen aktuell die größte Gruppe der Erwerbstätigen aus und sie sind nicht, wie von einigen behauptet, ichbezogen und von Schnelllebigkeit geprägt – genauso wenig wie die Generation Z.

Zwar bringt die Generation Z ganz neue Ansichten und ein besonders ausgeprägtes technisches Verständnis mit, aber es besteht keine Notwendigkeit, Ihre gesamte Arbeitskultur oder Arbeitgebermarke nur für sie umzukrempeln. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die folgenden fünf Aspekte, um diese wachsende Zielgruppe auf sich aufmerksam zu machen und an Ihr Unternehmen zu binden.

Mehr zu der Thematik erfahren Sie auch in unserem Live-Webinar “Babyboomer bis Generation Z: Wie Sie beim Recruiting alle Altersgruppen ansprechen“.

1. Marke und Kultur
Ihre Arbeitgebermarke sollte der Arbeitskultur Ihres Unternehmens entsprechen. Zwar ist der Umgang mit Bewerbern der Generation Z für viele noch neu, aber die Kinder dieser Generation kennen möglicherweise Ihre Arbeitgebermarke bereits. Gegebenenfalls haben sie bereits eine eigene Meinung über die Kultur und die Werte Ihres Unternehmens. Wie Ihr Unternehmen wahrgenommen wird, beeinflusst unter Umständen, wer sich bei Ihnen bewirbt: Gallup hat herausgefunden, dass Unternehmen mit einer starken und positiven Arbeitskultur die besten 20 % der Kandidaten auf sich aufmerksam machen.

Versuchen Sie allerdings nicht, die öffentliche Wahrnehmung Ihres Unternehmens in eine bestimmte Richtung zu lenken. Achten Sie stattdessen darauf, dass Ihre Arbeitgebermarke die tatsächliche Unternehmenskultur widerspiegelt. Der Generation Z ist es wichtig, dass der Eindruck, den sie im Laufe des Recruitingprozesses von dem Unternehmen gewinnen, auch der Realität entspricht. Sollte dies nicht der Fall sein, wird es schwierig, sie im Unternehmen zu halten.

2. Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten
Ein Großteil der Generation Z hält einen Universitätsabschluss für unbedingt notwendig, um beruflich erfolgreich zu sein. Dadurch wird diese Generation schnell zur bestausgebildeten Generation in der Geschichte – und zur Generation mit den höchsten Schulden. Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind sehr wichtig, denn Unternehmen, die in Schulungs- und Förderprogramme investieren, sind für diese Generation besonders attraktiv.

Zudem hat diese Generation hohe Erwartungen an das Lernpotenzial am Arbeitsplatz: Einer aktuellen Umfrage von Deloitte zufolge glauben 44 % der Befragten, dass sie in der Berufspraxis mehr lernen als in der Universität. Führungskräfte sollten unbedingt Initiativen zur beruflichen Weiterbildung sowie Mentorenprogramme fördern, um neue Mitarbeiter von ihrem Unternehmen zu überzeugen und an dieses zu binden.

3. Sinn und Gemeinschaftsgefühl
Die Generation Z ist stärker sozial engagiert als alle anderen Generationen und möchte dementsprechend auch mit ihrer Arbeit Positives bewirken. Soziales Engagement ist diesen Mitarbeitern sehr wichtig. Das kann für Ihre Unternehmenskultur und Ihr Geschäft nur von Vorteil sein, denn Mitarbeiter, die ein bestimmtes Ziel verfolgen, liefern bessere Ergebnisse als ihre Kollegen, die weniger motiviert sind.

Soziale Initiativen tragen außerdem wesentlich dazu bei, das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitarbeitern zu stärken. Auch dies liegt den Digital Natives am Herzen. Sie möchten sich über die Arbeit hinaus gut mit ihren Kollegen verstehen. Sie sollten ihnen die Möglichkeit bieten, sich in verschiedenen Projekten und Teams zu engagieren, und eine Unternehmenskultur fördern, die auf Vielfalt basiert und in der sich jeder willkommen und geschätzt fühlt.

4. Kommunikation und Feedback
Die Generation Z ist an die ständige Verfügbarkeit von Chatbots und automatisierten Kundendiensten gewöhnt. Die Erfahrungen, die sie in diesem Zusammenhang als Verbraucher gemacht haben, legen auch den Grundstein für ihre Erwartungen als Bewerber und Mitarbeiter. Interessanterweise ist ihnen aber bewusst, dass die modernen Technologien auch einen negativen Einfluss auf ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten haben können. Außerdem geben 83 % von ihnen an, dass sie ein persönliches Gespräch gegenüber der Onlinekommunikation bevorzugen.

Diese Generation erwartet umfassende Schulungen am Arbeitsplatz. Dabei spielt es keine Rolle für sie, in welcher Position sie arbeiten, ob sie Praktikanten oder Mitarbeiter sind oder wie groß das Unternehmen ist. Sie sind mit Social Media aufgewachsen und daran gewöhnt, stets Feedback von anderen zu bekommen. Dies erwarten sie auch bei der Arbeit. Konstruktives, direktes Feedback sorgt für bessere Ergebnisse als gelegentliche Leistungsbewertungen.

5. Eigenständigkeit und Flexibilität
Die Generation Z fordert Flexibilität, Eigenständigkeit, abwechslungsreiche Arbeit und eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Sie passen ihre Jobs an ihren Alltag an und nicht andersherum. Zudem ist ihnen bewusst, wie stark moderne Technologien die Flexibilität fördern.

Heutzutage müssen Sie sich nicht nur gegen Wettbewerber behaupten, um ihre Mitarbeiter zu halten. Sie müssen sie auch noch davon abhalten, sich gänzlich von einem Vollzeitjob zu verabschieden. Das US-amerikanische Bureau of Labor Statistics geht davon aus, dass die Gig-Economy bis 2020 43 % des US-Arbeitsmarkts ausmachen wird. Damit Ihnen keine potenziellen neue Talente entgehen, sollte Ihr Unternehmen auch in Deutschland schon auf Flexibilität bauen.

Verabschieden Sie sich, wenn möglich, von festen Arbeitszeiten und nutzen Sie die modernen Technologien, um Teilzeitarbeit, Auftragsarbeit und Arbeitsplatzteilung zu ermöglichen und flexible Arbeitszeiten sowie Tele-Arbeit anzubieten. Stellen Sie Ihren Mitarbeitern Tools zur Verfügung, die auf schnelles Recruiting neuer Mitarbeiter, problemlose Zusammenarbeit und flexible Arbeitszeitmodelle ausgelegt sind. Zudem sollten Sie prüfen, ob es eventuell an der Zeit ist, den Fokus bei der Arbeit nicht auf die gearbeiteten Stunden, sondern auf die Ergebnisse zu legen.

Wenn Sie diese fünf Aspekte in Ihre Unternehmenskultur integrieren, können Sie Mitarbeiter der Generation Z leichter anwerben, einstellen und in Ihrem Unternehmen halten. Sollten die Kandidaten zunächst nicht auf Ihre Recruiting- und Einstellungsstrategien reagieren, bleiben Sie trotzdem in Kontakt. Diese Generation erwartet, dass Sie weiter kommunizieren. Sie können nie wissen, ob sich ihre Situation vielleicht geändert hat. Bauen Sie schnellstmöglich Ihren dynamischen Talentpool aus den Führungskräften von morgen auf.

Hier geht es zum Live-Webinar “Babyboomer bis Generation Z: Wie Sie beim Recruiting alle Altersgruppen ansprechen“.