Vorteile zufriedener Mitarbeiter
Über die Bedürfnisse und Wünsche von Arbeitnehmern Bescheid zu wissen ist entscheidend dafür, ihre Motivation und Produktivität stärken zu können. Laut einer Gallup-Studie wirkt sich eine agile Unternehmenskultur förderlich auf Zufriedenheit und Engagement aus. Weiterhin besagt die Studie, dass eine mangelnde Verbundenheit mit dem Unternehmen mit wenig Engagement und Motivation einhergeht. Führungskräfte können die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter dabei positiv beeinflussen, wenn Sie motivierend führen. Die Studie hat zudem ergeben, dass mit rund 71 Prozent die Mehrheit der Deutschen sich nur gering ans Unternehmen gebunden fühlt. Die Befragungsergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Grad der emotionalen Bindung und der Loyalität zum Arbeitgeber: Von den hoch gebundenen Mitarbeitern haben 95 Prozent vor, in einem Jahr noch bei ihrem Unternehmen zu arbeiten, während nur rund 55 Prozent der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung sich eine Zukunft mit dem gleichen Unternehmen vorstellen kann Arbeitgeber, die es nicht schaffen, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu verbessern, müssen mit einer eingeschränkten Produktivität, einer starken Mitarbeiterfluktuation und schlechter Moral rechnen und haben Schwierigkeiten dabei, geeignete Mitarbeiter einzustellen. Außerdem kann es zu Spannungen zwischen Arbeitnehmern und Kunden kommen.
Was in einer Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit gemessen wird
Umfragen zur Zufriedenheit von Arbeitnehmern unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen, je nach Größe und Branche. Eine Gemeinsamkeit ist aber, dass die Zufriedenheit und die Motivation von Mitarbeitern gemessen werden soll sowie ihre Einstellung zu folgenden Bereichen:
- Erledigung von Arbeit
- Kommunikation und Anleitung
- Unterstützung von Arbeitnehmern
- Verteilung der Arbeit
- Wertschätzung und Anerkennung durch Führungskräfte
- Unternehmenskultur
- Unternehmensziele
- Zusammenarbeit mit Teammitgliedern
- Aufstiegsmöglichkeiten
Mit anonymen Umfragen können Sie dafür sorgen, dass ehrliche Antworten gegeben werden. Unternehmen können jedoch die Methode auswählen, die sich für ihre Mitarbeiter am besten eignet. Manager können beispielsweise das direkte Gespräch in kleinen Gruppen suchen oder Abschlussgespräche mit Mitarbeitern führen, die das Unternehmen verlassen.
So erstellen Sie sinnvolle Fragen für eine Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit
Denken Sie daran, dass Sie mit Umfragen ehrliche und authentische Antworten erreichen möchten. Deshalb sollten die Fragen direkt formuliert und leicht zu verstehen sein. Unternehmen sollten sich für offene Fragen entscheiden und nicht den Anschein erwecken, eine bestimmte Antwort hören zu wollen. Die Fragen sollten in einem alltäglichen Stil und direkt gestellt werden. Vermeiden Sie also Unternehmenssprache. Bei vorgegebenen Antwortmöglichkeiten sollte in der Regel die Möglichkeit gegeben werden, Gleichgültigkeit („Spielt keine Rolle für mich”), Unwissenheit („Zu diesem Thema kann ich nichts sagen”) oder Unsicherheit („Ich bin mir nicht sicher”) auszudrücken. Einige wichtige Themenbereiche sollten in jeder Umfrage abgedeckt werden. Antworten sollten in einer Mischung aus Multiple-Choice-Möglichkeiten und freiem Text gegeben werden können. Im Folgenden finden Sie einige Beispielfragen, mit denen Arbeitnehmer zu ihrer allgemeinen Jobzufriedenheit, zu ihrer Meinung über die Ziele und die Kultur ihres Unternehmens und ihrer Einstellung zu guter Leistung, zur Wertschätzung und Unterstützung durch Vorgesetzte und zur Zusammenarbeit mit Kollegen befragt werden können.
KATEGORIE | FRAGE |
---|---|
Allgemeine Jobzufriedenheit: | Auf einer Skala von 1 bis 5: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Stelle im Allgemeinen? Bitte erläutern Sie Ihre Antwort. |
Unternehmensziele: | Wie denken Sie über die Zukunftspläne und Ziele Ihres Unternehmens? Würden Sie sagen, dass sie sehr wichtig, wichtig, weder wichtig noch unwichtig, unwichtig oder sehr unwichtig sind? |
Unternehmenskultur: | Würden Sie die Unternehmenskultur als offen für alle beschreiben, unabhängig vom persönlichen Hintergrund? (Mögliche Antworten: „Ja”, „Nein” oder „Ich bin mir nicht sicher”.) Bitte erläutern Sie Ihre Antwort. |
Einstellung zu guten Leistungen: | Wie kann Ihre Einstellung zu guten Leistungen in Ihrem Job allgemein gesprochen am besten beschrieben werden? „Ist mir sehr wichtig”, „Ist mir wichtig”, „Mal so, mal so”, „Ist mir eigentlich egal”, „Völlig unwichtig”. |
Wertschätzung und Anerkennung durch das Management: | Wenn ich eine Aufgabe nach bestem Wissen bearbeite, unterstützt mich mein Vorgesetzter dabei mit so viel nützlichem Feedback, wie ich benötige / ist die Hilfe meines Vorgesetzten manchmal nützlich, ich benötige aber eigentlich noch mehr Unterstützung / bräuchte ich viel mehr Unterstützung, als ich von meinem Vorgesetzten erhalte. |
Informiertheit und Unterstützung: | Ich habe das Gefühl, dass ich für die meisten meiner Aufgaben in ____ Prozent der Fälle alle Informationen erhalte, die ich benötige, um sie zufriedenstellend erledigen zu können. |
Zusammenarbeit mit Kollegen: | Ich denke, dass die Mehrheit/ein paar/fast keiner/keiner meiner Kollegen mit mir auf respektvolle Weise kommuniziert. |
Die Nachbereitung ist entscheidend
Sobald die Umfragedaten gesammelt und geordnet wurden, haben Unternehmen Zugriff auf wertvolle Informationen dazu, was gut läuft und in welchen Bereichen Änderungen nötig sind, um die Zufriedenheit am Arbeitsplatz steigern zu können. Auf keinen Fall dürfen Sie die Daten einfach ungenutzt liegen lassen. Diese Umfragen dürfen nicht nur einfach dazu verwendet werden, um Arbeitnehmern das Gefühl zu vermitteln, „gehört” zu werden. Eine angemessene und zeitige Nachbereitung ist nötig, damit den Arbeitnehmern auch das Gefühl vermittelt wird, dass sich das Management für ihre Wünsche interessiert. Unternehmen, die sich dazu entscheiden, Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit durchzuführen, sollten zu Folgendem bereit sein:
- Mehr Transparenz: Stellen Sie Ergebnisse der Umfragen für alle Mitarbeiter Ihres Unternehmens zur Verfügung.
- Sinnvolle Änderungen planen: Achten Sie bei der Bewertung der Daten auf Muster für Unzufriedenheiten sowie auf sinnvolle Änderungsvorschläge, von denen das Unternehmen insgesamt profitieren könnte.
- Arbeitnehmer bei Änderungen einbeziehen: Bestimmen Sie Mitarbeiterausschüsse, die Input geben können, während sich das Unternehmen auf die Veränderungen vorbereitet.
- Folgeumfragen durchführen: Sobald die Veränderungen umgesetzt wurden, führen Sie erneut Umfragen durch, um zu sehen, ob sich die Meinung Ihrer Mitarbeiter geändert hat.
Wenn Unternehmen Umfragen mit der ernsthaften Absicht einsetzen, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz einschätzen zu können und herauszufinden, welche Veränderungen die Arbeitnehmer zufriedener machen könnten, profitieren möglicherweise auch die Arbeitgeber in Form von gesteigerter Motivation und Produktivität davon. Außerdem wächst das Vertrauen und Arbeitnehmern ist daran gelegen, ihrem Unternehmen weiterhin ehrliche Rückmeldung zu geben. So kann sich dies zum beiderseitigen Vorteil auswirken. Weitere Informationen: