CEO Chris Hyams über die Möglichkeiten, mithilfe von künstlicher Intelligenz die Zukunft der Arbeit zu verbessern 

Bei der Konferenz FutureWorks 2023 von Indeed- begann Indeed-CEO Chris Hyams seinen Vortrag, indem er einfach die Mission von Indeed zitierte: „We help people get jobs.“ Danach wurde es komplizierter. 

„Viele Menschen, die dachten, ihre Jobs seien nicht von der Automatisierung betroffen, bangen nun um ihre Existenz, da ChatGPT all diese Meisterleistungen menschlicher Intelligenz ebenfalls vollbringt“, sagte er auf der Bühne und nahm damit Bezug auf den schnellen Aufstieg der generativen KI. 

Welche Auswirkungen hat dies also auf die Zukunft der Arbeit? Wie wird Indeed das Recruiting in Zeiten von KI menschlicher machen? Im Folgenden erfahren Sie, wie Chris Hyams seine Sicht auf die Zukunft der Arbeit und den Einfluss von künstlicher Intelligenz beschrieben hat.

Recruiting-Bias mit KI umgehen:

Vor ein paar Wochen war ich bei einem Diskussionsforum und eine Person fragte: „Freuen Sie sich über KI oder sind Sie besorgt?“ Meine Antwort lautete: „Ja.“ Ich bin sehr begeistert davon, aber genauso besorgt. Und ich glaube, es ist wichtig, beide Punkte gleichzeitig zu beachten. 

Beginnen wir mit ein paar Punkten, die Besorgnis erregen. Der erste ist Bias. 

KI basiert auf Daten. Daten stammen von Menschen. Menschen sind leider nicht perfekt. Und wir wissen, dass es besonders im Recruiting signifikante Bias und Hürden gibt. In den USA leben ungefähr 42 Mio. Menschen mit Behinderungen, 70 Mio. haben keinen Abschluss eines vierjährigen Studiums vorzuweisen und 77 Mio. sind vorbestraft. Bei nur 168 Mio. zivilen Erwerbspersonen stößt also die Mehrheit von ihnen auf Hürden bei der Jobsuche. 

KI hat zwar das Potenzial, zu Bias und Ungleichberechtigung beizutragen, doch gleichzeitig gibt es auch vielversprechende Aussichten. Indeed hat sich die verantwortungsvolle KI-Nutzung als ein großes Ziel gesetzt, um mehr Gleichberechtigung im Recruiting zu schaffen. 

So wird KI Jobs beeinflussen:

Meine größte Sorge ist – vermutlich wenig überraschend – der Einfluss von KI auf Jobs, den es mit hoher Wahrscheinlichkeit geben wird. Auf lange Sicht scheint es klar, dass Technologie positiv für die Menschheit ist. Wir arbeiten weniger und in einem sichereren Umfeld und haben in fast allen Bereichen eine höhere Lebensqualität als je zuvor. Doch jede disruptive Technologie bedeutet auch einen Verlust der Lebensgrundlage für einzelne Menschen – und dies tritt immer häufiger auf. 

Die Auswirkungen der Dampfmaschine entwickelten sich über Generationen hinweg immer schneller weiter. Doch die Reise-, die Einzelhandels- und die Musikindustrie wurden durch das Internet in weniger als einem Jahrzehnt komplett auf den Kopf gestellt. Aufgrund von KI könnte es sein, dass Studierende an Hochschulen sich jetzt Fähigkeiten aneignen, die bei ihrem Abschluss bereits nicht mehr gebraucht werden.

Also kann ich sagen, ja, ich habe durchaus Bedenken in Bezug auf KI. Aber trotzdem gibt es auch viel Spannendes. Die aktuellen Fortschritte im Bereich KI sind erstaunlich. Sehen wir uns zum Beispiel nur die letzten Jahre an: Landwirt*innen verwenden KI bei der Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten, dank eines KI-gestützten Gehirnimplantats kann ein gelähmter Mann mithilfe seiner Gedanken laufen, und erst letzten Monat half KI bei der geschichtsträchtigen sicheren Landung der indischen Chandrayaan-3-Mission am Südpol des Mondes.

Und natürlich hilft KI Menschen dabei, Jobs zu finden. Bei Indeed hat KI schon dazu beigetragen, das Matching von Jobsuchenden und offenen Stellen erheblich zu verbessern.

So nutzt Indeed KI:

Heutzutage ist KI überall bei Indeed vorhanden. Wenn sich Jobsuchende eine Stellenanzeige ansehen, nutzt die KI Hunderte Millionen Datenpunkte zu Gehältern, um das Gehalt dieser Stelle zu schätzen. Dies hilft Kandidat*innen bei der Entscheidung, ob das Gehalt ihren Erwartungen entspricht. Wenn Sie eine Stellenanzeige schalten, verwendet unsere KI Daten von allen Anzeigen und Jobsuchenden auf Indeed, um anzuzeigen, wie viele Bewerbungen Sie wahrscheinlich erhalten werden. Außerdem erhalten Sie eine Empfehlung für das geeignete Budget bei Ihren Recruitingbedürfnissen. 

KI hat von Beginn an bei der Jobsuche auf Indeed geholfen, doch jetzt unterstützt sie das Matching auf neue und spannendere Arten. 

Wenn Jobsuchende heutzutage Indeed aufrufen, müssen sie gar nicht erst suchen. Die Empfehlungen der KI präsentieren ihnen einen personalisierten Feed mit geeigneten Stellenanzeigen. Das kommt sehr gut an. Die Jobsuchenden bewerben sich sogar mit einer 55 % höheren Wahrscheinlichkeit auf eine Stelle aus den KI-Empfehlungen als auf eine aus den Suchergebnissen. 

Wir empfehlen aber nicht nur Jobsuchenden passende Stellenanzeigen. Wenn Sie auf Indeed eine Anzeige schalten, schlägt die KI Kandidat*innen vor, die Ihren Anforderungen entsprechen, bevor diese Ihre Stellenanzeige überhaupt sehen. Sie können daraufhin die passendsten Kandidat*innen auswählen und mit nur einem Klick zur Bewerbung einladen. Wir kombinieren die Vorzüge von KI mit der unübertroffenen Entscheidungskraft eines Menschen, nämlich Ihrer. Diese Methode ist clever, schnell und sehr effektiv.

Das Ziel von Indeed, die Menschlichkeit beim Recruiting zu erhalten: 

KI ist eine Technologie mit vielen Optionen und es gibt durchaus Gründe, besorgt zu sein. Mittlerweile stimmen Sie mir jedoch hoffentlich zu, dass es auch Grund zur Freude gibt. Natürlich wird KI einen starken Einfluss auf die Arbeitswelt haben. Bei Indeed bedeutet verantwortungsvolle KI, dass weiterhin Menschen die wichtigsten Entscheidungen treffen sollen. 

Wir möchten keinen Recruitingroboter erstellen, der Menschen ersetzt. Wir möchten Recruiter*innen so unterstützen, dass ihnen alle Möglichkeiten offenstehen und sie zusammen mit der KI bessere Stellenbeschreibungen generieren und personalisierte Nachrichten senden können, die 17-mal oder sogar 100-mal effektiver sind. 

Das können Menschen und KI unserer Ansicht nach gemeinsam erreichen. Menschen zu helfen, einen Job zu finden, bedeutet, die Menschlichkeit ineinander zu sehen. Dafür setzen wir uns ein: Wir möchten mit Ihnen gemeinsam weiterhin die Menschlichkeit beim Recruiting priorisieren. Wir wissen alle, dass die Welt eine bessere sein kann – und zusammen können wir eine bessere Zukunft für die Arbeitswelt schaffen.