Mit Generation Z strömt eine Welle junger Menschen auf den Arbeitsmarkt, die ganz andere Werte und Erwartungen an ihren Arbeitsplatz haben. Arbeitgeber, die die Beweggründe von Generation Z verstehen, können diese Talente leichter gewinnen und halten.

Unternehmen, die sich auf die sechs Kernbereiche Diversity, Vergütung, Technologie, Wohlbefinden und psychische Gesundheit, Work-Life-Balance und Sinn konzentrieren, schaffen einen attraktiven Arbeitsplatz für alle Mitarbeiter*innen, insbesondere jedoch für die nächste Generation.  

Bewusstsein ebnet den Weg zu Generation Z

Wer gehört zu Generation Z? Zu dieser auch als „Zoomer“ bekannten Bevölkerungsgruppe zählen diejenigen, die ungefähr zwischen 1997 und 2009 geboren sind. Aus Statista-Daten geht hervor, dass Generation Z im Jahr 2021 13,9 % der deutschen Bevölkerung ausgemacht hat. 

Diese Generation liegt zwischen Generation Y (auch: Millennials) und Generation Alpha und ist nicht nur gebildet, sondern besonders technikaffin, da sie in einer vernetzten, digitalen Welt aufgewachsen ist. 

Bedeutsame globale Ereignisse haben in den prägenden Jahren der Generation Z stattgefunden, beispielsweise die Weltfinanzkrise im Jahr 2008 und deren Nachwirkungen oder die Corona-Pandemie. Aufgrund der sozialen und wirtschaftlichen Folgen, zu denen in manchen Fällen auch Entlassungen kurz nach dem Einstieg ins Berufsleben gezählt haben, hat die Generation Z eine andere Beziehung zur Arbeit entwickelt als vorherige Generationen. Sie fordert mehr von Arbeitgebern, insbesondere in den folgenden sechs Bereichen.

Diversity

Generation Z ist gebildeter und diverser als vorherige Generationen und ethnisch-kultureller, religiöser und genderbezogener Vielfalt stärker ausgesetzt. Diese Generation legt hohen Wert auf Diversity und Inklusion – und erwartet das auch von Arbeitgebern. Eine vielfältige Belegschaft ist auch gut fürs Geschäft.  

Fast drei Viertel (72 %) der Mitarbeiter*innen zwischen 18 und 34 Jahren haben in einer Umfrage von Indeed und Glassdoor angegeben, dass sie ein Jobangebot ablehnen oder ein Unternehmen verlassen würden, wenn sie den Eindruck hätten, dass DEIB+-Initiativen (Diversity, Equity and Inclusion) von der Führungsebene nicht unterstützt werden. 

So gelingen DEIB+-Initiativen in Ihrem Unternehmen: 

  • Beziehen Sie Diversity und Inklusion in den Recruiting- und Einstellungsprozess ein. Gestalten Sie Stellenbeschreibungen und Vorstellungsgespräche inklusiver.
  • Integrieren Sie Diversity in Ihre Unternehmenskultur und Arbeitgebermarke, damit alle Mitarbeiter*innen sich willkommen fühlen.
  • Erwägen Sie die Gründung von Employee Resource Groups und bieten Sie DEIB+-Aktivitäten und -Weiterbildungen an.

Vergütung

Die Vergütung spielt für alle Jobsuchenden eine große Rolle, also auch für die Generation Z. Zoomer geben genau wie Millennials und die Generation X an, dass ein wettbewerbsfähiges Gehalt den größten Einfluss darauf hat, ob sie mit ihrem Job zufrieden sind und bei einem Arbeitgeber bleiben möchten.   

Lohntransparenz, also Angaben vom Unternehmen zur Vergütung seiner Stellen, hat für Arbeitnehmer*innen der Generation Z eine hohe Priorität. Aus der Meaning of Work-Studie von Indeed für Deutschland geht hervor, dass 70 % der Teilnehmer*innen mangelnde Transparenz als Grund für einen Jobwechsel angegeben haben. Der Meaning of Work Report von Indeed zeigt auf, warum es an der Zeit ist, diesem Trend zu folgen. 

Die Generation Z erwartet, dass Leistungen und Zulagen in der Vergütung inbegriffen sind. Unterstützungsangebote für psychische Gesundheit, bezahlter Urlaub und gemeinschaftsfördernde Aktivitäten sind bei jüngeren Mitarbeiter*innen besonders beliebt

Technologie

Die älteren Zoomer, die ihren Hochschulabschluss während der Pandemie gemacht haben, wurden virtuell eingearbeitet und haben neue Kolleg*innen über den Bildschirm kennengelernt. Die Generation Z hat einen starken Bezug zu Technologie, Social Media und dem Internet. Dennoch schätzen diese Personen Stellen mit menschlicher Interaktion und den Austausch mit Kolleg*innen. Aus einer Studie von Indeed geht hervor, dass die soziale Dynamik zu den wichtigsten Faktoren für Wohlbefinden am Arbeitsplatz zählt.

Die Arbeitnehmer*innen der Generation Z machen sich mehr Gedanken darum, wie sich KI auf ihren Job auswirkt, als Millennials, Generation X und Babyboomer. Sie bilden sich jedoch auch bereitwilliger weiter, um neue Rollen im Unternehmen zu besetzen. Erwägen Sie, Ihren Mitarbeiter*innen Weiterbildungsmöglichkeiten zu neuen Technologien anzubieten.

Wohlbefinden und psychische Gesundheit

Wohlbefinden am Arbeitsplatz hat beim Talent-Management schnell an Bedeutung gewonnen und zählt auch zu den Top-Prioritäten von Generation Z. Diese Generation ist offener für den Austausch über psychische Gesundheit und wünscht sich eine Arbeitsplatzkultur, in der psychische Gesundheit und Wohlbefinden einen hohen Stellenwert genießen. 

Arbeitnehmer*innen der Generation Z sehen ihre psychische Gesundheit besonders belastet durch: 

Arbeitgeber können eine Kultur schaffen, die psychische Gesundheit fördert, indem sie Achtsamkeitstraining, Gesundheitsleistungen und Schulungen zu psychischer Gesundheit für Führungskräfte anbieten. Ein offenes Ohr für Mitarbeiter*innen zu haben, kann für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden ebenfalls zuträglich sein. Anzeichen für Wohlbefinden sind Zugehörigkeitsgefühl, Zielsetzungen, Motivation und das Gefühl, einen wertvollen Beitrag zu leisten. Sie können das Wohlbefinden am Arbeitsplatz beispielsweise mit einigen Fragen einschätzen: 

  • Finden die Mitarbeiter*innen ihre Tätigkeit sinnvoll? 
  • Sind die Mitarbeiter*innen zufrieden? 
  • Sind die Mitarbeiter*innen gestresst? 
  • Haben die Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, sich weiterzubilden? 
  • Werden die Erfolge der Mitarbeiter*innen anerkannt? 
  • Sind die Mitarbeiter*innen flexibel?
  • Vertrauen die Mitarbeiter*innen dem Unternehmen? 

Work-Life-Balance

Aus zahlreichen Studien geht hervor, dass eine Work-Life-Balance für die Generation Z sehr wichtig ist, konkret für 26 % laut einer Deloitte-Studie

Unternehmen können verschiedene Maßnahmen für eine gesunde Work-Life-Balance bzw. Work-Life-Blending ergreifen, zum Beispiel das Recht auf Nichterreichbarkeit, Vier-Tage-Wochen, unbezahlten Urlaub und Sabbaticals. Aus Umfragen geht hervor, dass Arbeitnehmer*innen hybride Arbeitsmodelle bevorzugen, die ihnen Flexibilität zwischen der Arbeit im Büro und von zu Hause bieten, da dadurch die Work-Life-Balance verbessert wird. Eine flexible Tätigkeit ohne festgelegte Arbeitszeiten ist für Generation Z ebenfalls attraktiv. 

Sinn und Zweck

Arbeitnehmer*innen der Generation Z möchten einer bedeutungsvollen Beschäftigung nachgehen – zugunsten ihrer Karriere und der Auswirkungen auf unsere Welt. Deshalb arbeiten sie gern bei Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen. 

Auch der Klimawandel und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen für sie. Deshalb erwarten sie, dass die Ansichten eines Unternehmens zu sozialen und umweltbezogenen Problemen mit ihren eigenen übereinstimmen, und setzen sich gegen Ungleichheit am Arbeitsplatz ein. 

Recruiter*innen können den Zweck und die Auswirkungen der Tätigkeiten hervorheben, um Talente der Generation Z anzusprechen. Führungskräfte können erklären, welchen Beitrag sie mit ihrer Arbeit leisten und welche positiven Folgen es für die Welt hat, wenn die Unternehmensziele erreicht werden. Außerdem können Unternehmen ihre Umwelt- und Gesellschaftsziele auch über ihre Arbeitgebermarke kommunizieren und Richtlinien einführen, um beispielsweise bezahlten Urlaub für ehrenamtliche Tätigkeiten zu ermöglichen.   

Erfolg am Arbeitsplatz für Generation Z

Genau wie vorherige Generationen bringt auch Generation Z neue Erwartungen und Werte an den Arbeitsplatz. Arbeitgeber, die diese Generation und ihre wichtigsten Anliegen verstehen, können diese Nachwuchstalente leichter gewinnen und halten.