Darum ist es wichtig, Mitarbeiter*innen zu motivieren
In Zeiten von flachen Hierarchien und flexiblen Arbeitsmodellen rückt die Motivation der einzelnen Mitarbeiter*innen immer mehr in den Fokus. Forschungen zeigen, dass motivierte Mitarbeiter*innen ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Unternehmens sein können. Denn wer bei der Arbeit motiviert ist,
- zeigt mehr Einsatz,
- erbringt mehr und bessere Leistung,
- ist kreativer,
- ist seltener krank und fehlt damit weniger häufig,
- ist produktiver und erhöht damit den Erfolg des Unternehmens.
Außerdem wirken motivierte Mitarbeiter*innen meist inspirierend auf ihre Kolleg*innen, wodurch auch deren Motivation steigt. Oft bleiben zufriedene und motivierte Angestellte ihrem Arbeitgeber auch länger treu. Von einer guten Motivation profitieren also sowohl die Mitarbeiter*innen als auch der Arbeitgeber.
Die Bedürfnispyramide nach Maslow
Um menschliche Bedürfnisse zu kategorisieren, bedienen sich Forscher*innen verschiedenster Verständnismodelle. Dabei ist vor allem die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow sehr populär. Dieses Modell unterscheidet zwischen fünf Ebenen, die aufeinander aufbauen. Erst, wenn eine Bedürfnisebene befriedigt ist – so das Modell von Maslow –, streben Menschen nach Erfüllung der Bedürfnisse der nächsthöheren Ebene.
In seinem Modell unterscheidet Maslow die folgenden fünf Ebenen:
- 1. Ebene: Grund- oder Existenzbedürfnisse
- 2. Ebene: Sicherheit
- 3. Ebene: Sozialbedürfnis
- 4. Ebene: Anerkennung und Wertschätzung
- 5. Ebene: Selbstverwirklichung
Als Arbeitgeber kann es vorteilhaft sein, wenn Sie sich an diesem Verständnismodell orientieren. Denn alle Grundbedürfnisse der Maslowschen Pyramide können am Arbeitsplatz erfüllt werden.
Das könnte zum Beispiel so aussehen:
Die Maslowsche Pyramide ist eine vereinfachte Darstellung, die Ihnen aber als Werkzeug dienen kann. Damit können Sie hinterfragen, welche Bedürfnisse bei Ihren Mitarbeiter*innen bereits erfüllt sind und wo vielleicht noch Handlungsbedarf besteht. Genau an diesem Punkt könnten Sie dann mit Motivationsmaßnahmen ansetzen.
Wie die Motivation mit den Bedürfnisebenen steigt
Dabei wird die Motivation Ihrer Mitarbeiter wahrscheinlich umso höher sein, je mehr Bedürfnisebenen befriedigt werden. Ist zum Beispiel nur die unterste Ebene erfüllt, erhalten Mitarbeiter*innen zwar eine materielle Entlohnung, um Grundbedürfnisse nach Nahrung und Unterkunft zu bedienen. Trotzdem dürfte dadurch die Motivation bei der Arbeit noch nicht sehr hoch sein.
Während die unteren Ebenen fast bei jeder Arbeitsstelle befriedigt werden, ist das bei den oberen Ebenen oft nicht der Fall. Es kann für Sie als Arbeitgeber durchaus Vorteile haben, auch diese Bedürfnisse zu erfüllen.
Welche Möglichkeiten es dafür gibt, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
12 Tipps, um Ihre Mitarbeiter*innen zu motivieren
Mit gezielten Maßnahmen können Sie Ihre Mitarbeiter*innen führen und motivieren. Oftmals tragen schon scheinbare Kleinigkeiten dazu bei, das Betriebsklima positiv zu beeinflussen und damit für mehr Freude bei der Arbeit zu sorgen. Schon solche Kleinigkeiten können eine große Wirkung haben.
Im Folgenden haben wir 12 Tipps aufgelistet, mit denen Sie die Motivation Ihrer Mitarbeiter*innen nachhaltig steigern können:
1. Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter*innen wahr
Dieser Punkt mag wie eine Selbstverständlichkeit klingen. Tatsächlich kann es ein wichtiges Zeichen von Wertschätzung sein, wenn Sie Ihren Mitarbeiter*innen auf Augenhöhe begegnen. Dazu gehört zum Beispiel, dass Sie freundlich grüßen und sich nach dem Wohlergehen Ihrer Mitarbeiter*innen erkundigen. Ebenso kann es ein Zeichen von Wertschätzung sein, wenn Sie stets ansprechbar und dabei offen für die Anliegen Ihrer Mitarbeiter*innen sind. Zeigen Sie Interesse an den Ideen oder Problemen der Mitarbeiter*innen, fragen Sie diese um Rat und geben Sie regelmäßig Feedback!
2. Seien Sie ein gutes Vorbild
Es kommt oft vor, dass Führungskräfte ihre Mitarbeiter*innen auf Seminare und Workshops schicken, um etwa den Teamgeist zu fördern, dann aber selbst nicht danach handeln. Ihre Mitarbeiter*innen werden sich wahrscheinlich an Ihnen orientieren. Denn Sie stehen für den Geist des Unternehmens und sind das Vorbild für Ihre Mitarbeiter*innen.
3. Bringen Sie regelmäßig Anerkennung und Lob zum Ausdruck
Viele Führungskräfte gehen oft einfach davon aus, dass ihre Angestellten einen guten Job machen. Mitarbeiter*innen möchten aber nicht als selbstverständlich betrachtet werden, sondern wünschen sich, dass ihre Leistungen wertgeschätzt werden. Also loben Sie Ihre Mitarbeiter*innen für besonders gute Leistungen oder für ihren täglichen Einsatz. Das kann im Rahmen von persönlichen Feedbackgesprächen erfolgen oder auch öffentlich, etwa bei einem Teammeeting. So kann das Lob eines einzelnen zum Ansporn für andere Mitarbeiter*innen werden.
Tipp: Es kann eine gute Idee sein, Lob als ein Ritual zu pflegen. Überlegen Sie sich für jedes Teammeeting, wen Sie besonders loben wollen.
4. Leisten Sie Bonuszahlungen
Über eine Gehaltserhöhung freut sich jede/r Mitarbeiter*in. Wenn Sie jedoch eine Gehaltszahlung an eine Leistung knüpfen, kann dies besonders motivierend wirken. Als Bonuszahlung für besonders aufwendige Projekte, als Zeichen von Dankbarkeit für Überstunden oder als Prämie für kreative Ideen. Ein Bonus muss übrigens nicht immer als Geldzahlung daherkommen. Gutscheine, Mitarbeiterrabatte, ein Firmenwagen, ein Smartphone-Leasing-Vertrag oder auch ein extra Urlaubstag sind eine gern gesehene Alternative. Seien Sie ruhig kreativ!
5. Übertragen Sie Verantwortung
Kaum etwas motiviert so stark wie Verantwortung. Denn nur wenige Menschen möchten immer nur Anweisungen ausführen. Wenn Sie Ihren Mitarbeiter*innen jedoch Verantwortung übertragen, setzen Sie damit ein starkes Zeichen für Vertrauen.
Doch wie könnte das konkret aussehen? Zum Beispiel könnten Sie Mitarbeiter*innen Projekte eigenständig umsetzen lassen. Oder sie in wichtige Entscheidungsprozesse einbeziehen, die das Unternehmen betreffen. Vielleicht gibt es sogar eine kreative Idee, von der Sie im ersten Moment gar nicht überzeugt sind. Oftmals wird man dabei positiv überrascht.
6. Erzeugen Sie ein positives Mindset
Eine positive Stimmung im Unternehmen kann motivierend wirken und Kreativität fördern sowie die Leistungsbereitschaft erhöhen. Deshalb sollten Sie sich auf die positiven Dinge im Alltag konzentrieren. Bringen Sie zur Sprache, was gut funktioniert, und leben Sie eine optimistische Grundhaltung vor. Das kann ansteckend sein und auch Ihre Mitarbeiter*innen in eine positivere Stimmung versetzen.
7. Fördern Sie Kreativität
Jeder Mensch besitzt kreatives Talent. Durch Ihre Belegschaft verfügen Sie über einen wertvollen Pool an Kreativität und Ideen. Wenn Sie diesen Pool anzapfen, profitieren Sie gleich doppelt: Einerseits ist es möglich, dass Sie auf neue, wertvolle Ideen, Lösungen und Strategien stoßen. Andererseits fördert es die Motivation Ihrer Mitarbeiter*innen, wenn sie sich mit ihren Ideen einbringen können. Es kann also sehr lohnenswert sein, die Kreativität Ihrer Mitarbeiter*innen zu fördern und stets ein offenes Ohr für deren Ideen und Vorschläge zu haben.
8. Schaffen Sie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung
Weiterbildung ist ein wichtiger Faktor, um die Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter*innen zu erweitern und aktuellen Anforderungen anzupassen. Gleichzeitig kann es sehr motivierend wirken, wenn Menschen spüren, dass sie die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Das Angebot hierfür ist sehr umfangreich und reicht von Kursen und Seminaren über Inhouse-Schulungen bis hin zu berufsbegleitenden Studiengängen.
Tipp: Fragen Sie Ihre Mitarbeiter*innen doch einfach, welche Kurse und Seminare sie belegen wollen.
9. Stärken Sie den Teamgeist
Ein gutes Verhältnis zu den Kolleg*innen gehört zu den wichtigsten motivierenden Faktoren. Deshalb kann es eine gute Idee sein, den Teamgeist zu fördern. Team-Events
sind hierfür eine gute Möglichkeit – ein gemeinsames Dinner, die Weihnachtsparty oder auch nur der kleine Umtrunk nach einem gelungenen Projekt.
Es gibt jedoch auch zahlreiche professionelle Anbieter, die Unternehmungen aller Art anbieten. Das kann von sportlichen Veranstaltungen – wie Rafting oder Klettern – über gemeinsames Kochen bis hin zu Quiz-Spielen oder Escape-Rooms reichen. Es müssen jedoch nicht immer nur spektakuläre Events sein. Sie sollten auch stets hinterfragen, wie gut einzelne Charaktere im Team harmonieren. Achten Sie deshalb bereits bei der Einstellung darauf, dass neue Mitarbeiter*innen Ihre Werte teilen und gut ins Team passen.
10. Ermöglichen Sie flexible Arbeitszeiten
Flexible Arbeitszeitmodelle und eine gute Work-Life-Balance werden immer wichtiger für Arbeitnehmer*innen. Dadurch lassen sich der Beruf und das Privatleben leichter vereinbaren. Die Flexibilität trägt zu einem angenehmeren Arbeitsklima bei und erhöht so die Motivation Ihrer Mitarbeiter*innen.
11. Fördern Sie Mitbestimmung
Wenn Mitarbeiter*innen mitgestalten dürfen, identifizieren sie sich meist stärker mit ihrer Arbeit und dem Arbeitgeber. Dies bewirkt eine stärkere Verbundenheit mit dem Unternehmen und eine höhere Motivation. Machen Sie sich diesen Faktor zunutze. Denn Unternehmen, in denen Mitarbeiter*innen bei Entscheidungsprozessen eingebunden werden, sind oft erfolgreicher.
12. Seien Sie großzügig
Großzügigkeit im Kleinen kann sich stark auf die Motivation der Belegschaft auswirken. Sei es der frisch gebrühte Kaffee für die Angestellten, das frische Obst oder der Rabatt im Fitnessstudio. Diese Kleinigkeiten zeigen, dass Sie als Arbeitgeber mitdenken und sich um das Wohlergehen Ihrer Mitarbeiter*innen sorgen. Solche scheinbaren Nebensächlichkeiten können das Betriebsklima erheblich verbessern und somit für eine stärkere Motivation sorgen.
Es gibt zahlreiche Strategien, mit denen Sie die Motivation Ihrer Mitarbeiter*innen erhöhen können. Die oben aufgeführten Tipps können Ihnen dabei behilflich sein. Bleiben Sie kreativ und haben Sie ein offenes Ohr für die Belange Ihrer Belegschaft. So können Sie herausfinden, welche Bedürfnisse Ihre Angestellten haben und mit welchen konkreten Maßnahmen Sie für mehr Motivation sorgen können
– eine klassische Win-Win-Situation von der alle profitieren.