Was ist Personalmarketing?
Marketing bedeutet, ein Unternehmen an den Bedürfnissen des Marktes auszurichten. Marketing hat die Ziele, die Erwartungen der Kund*innen zu erfüllen, das Produkt bekannt zu machen und das Image der Marke zu verbessern.
Personalmarketing bedeutet analog dazu, Maßnahmen zu setzen, um die Erwartungen der Mitarbeiter*innen zu erfüllen, das Image des Unternehmens zu verbessern und die Arbeit dort attraktiv zu machen. So sollen vorhandene Angestellte an das Unternehmen gebunden werden und potenzielle Bewerber*innen angezogen werden. Diese Ziele des Personalmarketings werden auch als „Attraction“ und „Retention“ bezeichnet – als Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung.
Internes und externes Personalmarketing
Personalmarketing ist sowohl nach innen als auch nach außen gerichtet. Das interne Personalmarketing hat die bereits vorhandenen Mitarbeiter*innen im Blick, während die Zielgruppe des externen Personalmarketings potenzielle neue Angestellte sind. Beide Marketingmaßnahmen sollten gleichermaßen umgesetzt werden.
Internes Personalmarketing
Kompetente und motivierte Mitarbeiter*innen sind ein wertvolles Gut für Unternehmen. Die Suche und Einstellung neuer Leute ist dagegen zeit- und kostenintensiv. Deshalb hat das interne Personalmarketing das Ziel, Fluktuation zu vermeiden und die Angestellten bei der Stange zu halten. Der Fachausdruck dafür lautet „Retention“. Wer mit seinem Arbeitsplatz zufrieden ist, denkt nicht so schnell über Kündigung nach. Neben der Loyalität zum Unternehmen sorgt das interne Personalmarketing auch dafür, dass sich alle Angestellten mit den Visionen, Werten und Zielen des Betriebs identifizieren können. Wie muss ein Unternehmen sein bzw. was muss es tun, damit dies gelingt und die Belegschaft zufrieden ist?
Tools für internes Personalmarketing
Folgende Tools können Sie nutzen, damit sich Ihre Mitarbeitenden mit Ihrem Unternehmen identifizieren und dafür einsetzen:
Onboarding
Nutzen Sie die Chancen des ersten Arbeitstages, um einen guten Eindruck zu hinterlassen, denn ein negativer erster Eindruck kann nur schwer wieder ausgebügelt werden. Dies kann durch eine wertschätzende Begrüßung und die Vorstellung der neuen Kolleg*innen geschehen, am besten durch den/die Vorgesetzte*n selbst. Sorgen Sie dafür, dass neue Teammitglieder gut eingearbeitet werden und wissen, an wen sie sich bei Fragen wenden können. Neue Mitarbeiter*innen merken schnell, ob die Zusicherungen aus dem Vorstellungsgespräch und die Verheißungen des Employer-Branding wahr sind oder nur heiße Luft.
Das Ziel ist erreicht, wenn die neuen Mitarbeiter*innen nach dem ersten Arbeitstag mit dem Gedanken nach Hause gehen: „Wow! Das war die richtige Entscheidung! Wie gut, dass ich den Job bekommen habe“, und sich auf den Arbeitsalltag, die neuen Kolleg*innen und das Ambiente am Arbeitsplatz freuen. Dann ist der erste Schritt zu einer emotionalen Bindung an Ihr Unternehmen getan und der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt.
Teamevents
Teamevents sind geradezu ein Klassiker der Mitarbeiterbindung und dienen dazu, die Gemeinschaft der Teammitglieder zu stärken und Vertrauen aufzubauen. Sie sind auch ideal, um neue Arbeitskräfte einzubinden und das Wir-Gefühl zu stärken.
Mitarbeiterbefragungen
Beim internen Personalmarketing sind Ihre Angestellten Ihre Zielgruppe. Führen Sie Mitarbeiterbefragungen durch und reagieren Sie entsprechend, wenn es Verbesserungsvorschläge oder Unzufriedenheit gibt.
Weiterbildungen und Förderprogramme
Wenn Mitarbeiter*innen vom Unternehmen entsprechend ihren Neigungen und Interessen gefördert werden, erhöht das die emotionale Bindung und Zufriedenheit. Außerdem profitiert der Betrieb durch die höhere Qualifikation der Angestellten.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen lassen sich in drei Bereiche einteilen, die alle dazu beitragen können, dass das Arbeitsklima positiver wird:
Einrichtung und Ausstattung des Arbeitsplatzes
Eine ansprechende Einrichtung mit ergonomischen Möbeln kann das Wohlbefinden stark steigern. Auch eine optimale Ausstattung mit gut gewarteten Arbeitsgeräten ist sinnvoll.
Verschiedene Arbeitsmodelle
Gleitzeitmodelle, Homeoffice und ähnliche Angebote, die den Angestellten Flexibilität geben und es ihnen ermöglichen, ihre individuelle Familiensituation bestmöglich mit der Arbeit zu vereinbaren, tragen ebenfalls zur Zufriedenheit bei.
Körperliches Wohlbefinden
Es kann sinnvoll sein, kostenlose Kalt- oder Heißgetränke oder auch Obst anzubieten, um den Teammitgliedern den Arbeitsplatz schmackhaft zu machen. Falls es die Räumlichkeiten und die Größe der Firma zulassen, könnten Sie auch über einen Ruheraum oder Fitnessangebote nachdenken.
Leistungsanreize
Leistungsanreize in Form von Gutscheinen oder Geldbeträgen können ebenfalls zur Mitarbeiterbindung beitragen.
Externes Personalmarketing
Das externe Personalmarketing zielt darauf ab, kompetente Arbeitskräfte zu gewinnen und die Ausgaben für das Recruiting nicht ausufern zu lassen. Weitere Ziele bestehen darin, ein positives Image aufzubauen und die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Das Fachwort dafür lautet „Attraction“.
Tools für externes Personalmarketing
Folgende Maßnahmen können dazu beitragen, Ihr Unternehmen für Jobsuchende attraktiv zu machen:
Employer-Branding
Das Employer-Branding versteht den Arbeitgeber als Marke, die sich der Zielgruppe möglichst vorteilhaft präsentiert, um den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu steigern. So soll bei Jobsuchenden der Wunsch geweckt werden, dort zu arbeiten. Im Idealfall schicken qualifizierte Bewerber*innen Initiativbewerbungen, die dann in einen Talentpool aufgenommen werden können. So werden auch die Kosten für das Recruiting gesenkt.
Imagekampagnen
Durch Imagekampagnen können der Bekanntheitsgrad und die Attraktivität des Arbeitgebers gestärkt werden, indem die positiven Alleinstellungsmerkmale und die Werte des Betriebs nach außen kommuniziert werden. Imagekampagnen sind ein Mittel, um das Employer-Branding langfristig aufzuwerten. Wenn sie gut gemacht sind, erreichen sie, dass die Zielgruppe positive Assoziationen mit dem Unternehmen verbindet und den Wunsch entwickelt, dort zu arbeiten.
Social-Media-Recruiting
Das Social-Media-Recruiting – also der Prozess der Personalbeschaffung über Soziale Netzwerke – ist inzwischen fester Bestandteil moderner Recruiting-Strategien und wird von vielen großen Unternehmen praktiziert. Genutzt werden vor allem Businessplattformen im Internet, über die potenzielle Interessent*innen gezielt angesprochen werden. Eine andere Bezeichnung für diese Art der Personalsuche ist Active Sourcing bzw. Direktansprache.
Präsenz auf Karrieremessen
Auch Jobmessen dienen dazu, die Arbeitgebermarke bekannter zu machen und Kontakt zu potenziellen Kandidat*innen zu finden. Da die Kosten immens sein können – Miete für den Messestand, Personal- und Anreisekosten, Flyer und Broschüren sowie lange Vorbereitung und Planung – sollten Sie darauf achten, dass Ihr Messebesuch zielführend ist. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter*innen am Stand gut geschult sind, deutlich kommunizieren und es interessanten Kontakten leicht machen, sich zu bewerben.
Aufbau eines Talentpools
Oft stimmt das Timing bei der Personalsuche nicht: Die Initiativbewerbung eines Topkandidaten trifft gerade dann ein, wenn keine passende Stelle vorhanden ist, und anders herum. Die Lösung besteht im Aufbau eines Talentpools und dem kontinuierlichen Kontakt mit potenziellen Kandidat*innen. Fragen Sie interessante Bewerber*innen, die Sie leider zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht einstellen können, ob sie in Ihren Talentpool aufgenommen werden möchten. Halten Sie den Kontakt, beispielsweise durch (automatisierte) E-Mails, in denen sie Neuigkeiten aus dem Unternehmen weitergeben und die Kandidat*innen auffordern, ihre Daten selbst zu aktualisieren. So bleiben Sie als potenzieller Arbeitgeber in Erinnerung und können auch den beruflichen Werdegang ihrer potenziellen späteren Mitarbeiter*innen mitverfolgen.
Mitarbeiterempfehlungen
Die Mitarbeiterempfehlung ist ein weiterer wichtiger Recruitingkanal, der ganz natürlich entsteht, wenn das interne Personalmarketing erfolgreich ist. Wer zufrieden mit seiner Arbeitsstelle ist, empfiehlt offene Stellen im Unternehmen gern an Bekannte und Familienmitglieder weiter. Dies kann mündlich geschehen oder durch die Verbreitung von Stellenanzeigen auf Social Media-Plattformen. Es gibt auch die Möglichkeit, Empfehlungsprogramme einzusetzen, über die Personen vorgeschlagen werden können. Oft gibt es Anreize in Form von Geldbeträgen oder Gutscheinen, wenn die Empfehlung zu einer Einstellung führt.
Stellenanzeigen
Stellenanzeigen sind noch immer ein gutes Mittel, um sein Unternehmen nach außen zu präsentieren und bekannter zu machen. Neben Anzeigen in Tageszeitungen – online und offline – sind heute Jobportale wie Indeed eine gute Wahl, um das Stellenangebot zu verbreiten.
Vorstellungsgespräche
Auch Bewerbungsgespräche dienen heute nicht mehr nur dazu, dass Sie die Bewerber*innen kennenlernen, sondern auch dazu, Ihr Unternehmen vorteilhaft zu präsentieren, damit sich geeignete Kandidat*innen für Ihre Stelle entscheiden.
Ihre Homepage
Der Internetauftritt Ihres Unternehmens kann Ihre Werte und Visionen vermitteln und attraktiv auf Stellensuchende wirken. Ganz besonders die Karriereseiten bieten die Chance, darzustellen, wieso Sie ein attraktiver Arbeitgeber sind.
Durch bewusst durchgeführtes Personalmarketing können Sie mit relativ einfachen Mitteln die Attraktivität und Bekanntheit Ihrer Arbeitgebermarke steigern. Die Investition in Personalmarketingaktivitäten zahlt sich in der Regel kurz-, mittel- und langfristig durch loyale Angestellte und ein gutes Image aus.